Die Southern Equality LGBTQ Health Survey: Die gesundheitlichen Herausforderungen einer unterversorgten Gemeinschaft aufdecken
Trotz Fortschritten bei LGBTQ+ Rechten und Akzeptanz bestehen weiterhin erhebliche gesundheitliche Ungleichheiten für LGBTQ+ Personen, insbesondere im Süden der USA. Zu diesen Ungleichheiten gehören höhere HIV-Raten, sexuell übertragbare Infektionen, Drogenmissbrauch und psychische Probleme wie Angstzustände und Depressionen. Diese Herausforderungen werden noch dadurch verschärft, dass LGBTQ+ Südstaatler oft Schwierigkeiten haben, auf eine mitfühlende und informierte Gesundheitsversorgung zuzugreifen, eine Lücke, die durch die Southern LGBTQ Health Survey der Campaign for Southern Equality hervorgehoben wurde.
Diskriminierung im Gesundheitswesen: Ein Hindernis für das Wohlbefinden
Die Southern LGBTQ Health Survey 2019, eine der größten Studien ihrer Art, bietet einen detaillierten Einblick in die gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen über 5.600 LGBTQ+ Personen im Süden konfrontiert sind. Die Umfrage ergab, dass ein erheblicher Teil der Befragten, insbesondere Transgender, nichtbinäre oder geschlechtsnonkonforme Personen, über eine schlechte körperliche und geistige Gesundheit berichteten. Während beispielsweise 55 % der Befragten ihren Gesundheitszustand als gut oder ausgezeichnet bezeichneten, gaben über ein Drittel an, dass ihr Gesundheitszustand mittelmäßig oder schlecht sei. Die psychische Gesundheit war sogar noch beunruhigender: Etwa 50 % bewerteten ihren psychischen Gesundheitszustand als mittelmäßig oder schlecht.
Bisexuelle, pansexuelle und queere Befragte berichteten häufiger von schlechter psychischer Gesundheit als ihre schwulen oder lesbischen Gegenstücke. Insbesondere hatten 66,5 % der Transgender-Befragten psychische Probleme, verglichen mit 42,6 % der Cisgender-Personen. Diese Statistiken unterstreichen die dringende Notwendigkeit, dass Gesundheitsdienstleister die einzigartigen Herausforderungen, mit denen LGBTQ+ Personen im Süden konfrontiert sind, besser verstehen und angehen.Zugang zur Gesundheitsversorgung: Eine anhaltende Herausforderung
Die Umfrage hob auch das anhaltende Problem des Zugangs zur Gesundheitsversorgung hervor. Ungefähr 15 % der Befragten gaben an, dass sie sich nie wohl dabei fühlten, in ihrer Gemeinde medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Dieses Unbehagen war bei Transgendern, Nicht-Weißen und Geringverdienern stärker ausgeprägt. Im Gegensatz dazu fühlten sich Cisgender, Weiße, Männer, Homosexuelle und Personen mit höherem Einkommen eher wohl dabei, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen.
Diese Ungleichheit ist besonders besorgniserregend, da der Süden das Epizentrum einer neuen HIV-Epidemie ist. Die Umfrage ergab, dass eine beträchtliche Anzahl von Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), und Transgender-Frauen sich ihres HIV-Status möglicherweise nicht bewusst sind, was die Notwendigkeit umfassender Tests und Aufklärung weiter unterstreicht.
Die Umfrage als Katalysator für Veränderungen
Jasmine Beach-Ferrara, Geschäftsführerin der Campaign for Southern Equality, betrachtet die Umfrage als Aufruf zum Handeln. Die gesammelten Daten bieten wertvolle Erkenntnisse, die Gesundheitsdienstleistern dabei helfen können, ihre Dienste für LGBTQ+ Personen zu verbessern. Beispielsweise kann die Umfrage dazu beitragen, inklusivere und positivere Gesundheitspraktiken zu entwickeln und politische Veränderungen herbeizuführen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von LGBTQ+-Senioren eingehen.
Die Campaign for Southern Equality bietet bereits Schulungen für Gesundheitsdienstleister an, damit diese LGBTQ+ Patienten besser verstehen und behandeln können. Allerdings ist die Nachfrage nach diesen Schulungen groß und es besteht dringender Bedarf an einer umfassenderen Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.
Vorwärtskommen: Hoffnung und Fürsprache
Obwohl die Herausforderungen erheblich sind, gibt es Hoffnung auf eine Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von LGBTQ+ Personen im Süden. Die Campaign for Southern Equality setzt sich weiterhin für Veränderungen auf lokaler und politischer Ebene ein und drängt auf Initiativen wie die Ausweitung von Medicaid und eine erhöhte Finanzierung von psychiatrischen Diensten.
Wer etwas bewegen möchte, dem empfiehlt Jasmine Beach-Ferrara, klein anzufangen: offen über psychische Gesundheit und HIV zu sprechen, sich testen zu lassen und mit seiner Stimme für Gleichberechtigung und eine bessere Gesundheitsversorgung für alle einzutreten. Der Kampf für gesundheitliche Chancengleichheit für LGBTQ+ Personen geht weiter, aber mit anhaltendem Einsatz und Unterstützung gibt es Grund zu der Annahme, dass die Zukunft für LGBTQ+ Personen im Süden besser aussehen wird.
Weitere Informationen zur Umfrage und wie Sie LGBTQ+-Gesundheitsinitiativen im Süden unterstützen können, finden Sie auf der Campaign for Southern Equality.